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Persönlichkeiten der vergangenen Jahrhunderte

Weihbischof von Köln, Dr. Josephus Müller



1870 als
junger Priester

Geboren am 27. Sept. 1845 in Sievernich, Rövenicher Str. 4
Priesterweihe am 13. März 1869
Tätig im Erzbischöflichen Generalvikariat Köln 
1870 Feldgeistlicher in Frankreich
Ab 1876 Religionslehrer am Apostelgymnasium Köln, Professor.1898 Domkapitular
Ab April 1901 Domprediger in Köln.

Von Kardinal Fischer am 7. Juni 1903 im Kölner Dom zum Weihbischof geweiht, am 30. April 1903 von Papst Leo XIII zum Titularbischof von Srepta ernannt.
Eine von Kölner Bürgern gestiftete Kapelle in der Dormitiokirche von Jerusalem wurde 1909 von ihm eingesegnet.
Gestorben am 21. März 1921. 

Pfarrer Alexander Heinrich Alef

„Ein Blutzeuge des 20. Jahrhunderts“

Alexander Alef stammt aus Köln und wurde dort am 2. Februar 1885 geboren.Am 1.8.1909 wurde Alef von Kardinal Antonius Fischer in Köln zum Priester geweiht.Im Oktober 1930 wird Alexander Alef  Dorfpfarrer von Sievernich. Die Schwierigkeiten im neuen NS Regime begannen sehr bald, er wird bei der NSDAP denunziert.

Im September 1943 erhält Alef unter dem Druck der Gestapo ein Tätigkeitverbot und wird aus dem Bistum Aachen ausgewiesen. Der damalige Chefarzt des Birkesdorfer Krankenhauses, Dr. Schüller, schrieb Alef haftunfähig. Wegen seines körperlichen Zustands fand er Aufnahme in dem Zisterzienserkloster Marienstatt im Westerwald. Pfarrer Alef mußte sich dort in regelmäßigen Abständen bei der Polizei melden.

Im Dezember 1943 muß er auch dieses Kloster verlassen und kam ins Cellitinnenkloster  Düren Niederau mit der Auflage der regelmäßigen polizeilichen Meldung. Von hier aus wird Alef im Februar1944 von der Gestapo abgeholt und im Aachener Gefängnis Adalbertsteinweg inhaftiert.

Am 6. September 1944 wird Alef  in das NS - Erziehungslager Köln - Deutz am Messehof gebracht. 14 Tage später, noch im September 1944, wird Alef aus Köln kommend im Konzentrationslager Buchenwald (Weimar) eingeliefert.

Am 6.1. 1945 trifft Alef - von Buchenwald verschleppt – vermutlich wegen der nahenden Front - im KZ Dachau ein, wo er an Entkräftigung und den Folgen einer Krankheit am 16. Febr. 1945 stirbt.

Pfarrer Alexander Alefs Leiche wurde im Krematorium verbrannt.

Im Kloster Niederau übergab Alef seinen Rosenkranz mit den Reliquien des hl. Hermann Josef von Steinfeld Schwester Johanna - welche aus Sievernich stammte – mit den Worten: “ Den sollen sie nicht auch noch haben.“


Für die Sievernicher soll der Rosenkranz in der Pfarrkirche aufbewahrt werden.

Auf Anregung von Pfarrer Trimborn beschloß die Gemeindevertretung 1960 die Kirchstraße in Pfarrer-Alef-Straße umzunennen.

Alef mit Messdienern
Pfarrer Alexander Heinrich Alef 1932
im Kreis seiner Messdiener

Alef im Jahr 1933
Pfarrer Alef im Jahr 1933


Ergänzend schreibt Herr Josef Roth an den Förderverein in einer E-Mail vom 9.1.2013:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Pfarrer Alef möchte ich folgendes noch aus meinem Beitrag in Wikipedia ergänzen, da er zusammen mit meinem Großvater Joseph Roth(1896-1945)im KZ-Buchenwald interniert war:

Im Februar 1944 wurde Alef schließlich von der Gestapo abgeholt und in das Aachener Gefängnis gebracht. Von dort kamen er Anfang September in das Arbeitserziehungslager in den Messehallen in Köln-Deutz, dem Messelager Köln. Von dort wurde er zusammen mit weiteren Internierten wie Josef Baumhoff, Otto Gerig (auch Märtyrer der kath. Kirche), Joseph Roth (mein Großvater und ebenfalls Märtyrer der kath. Kirche) und Peter Schlack am 16. September 1944 ins KZ Buchenwald deportiert und erhielt die KZ-Nummer 81347.[5] Dort betete er täglich gemeinsam mit diesen und weiteren Politikern eine Novene.[6]
5 Archiv der Gedenkstätte KZ-Buchenwald, NARA Washington RG 242, Film 4
6 Konrad-Adenauer-Stiftung, ACDP, Nachlass Gerig, 01-087-002/1

Es würde mich freuen, wenn dies genug interessant wäre, um bei Ihnen auf seiner Seite mit aufgenommen würde.

Ich freue mich über eine positive Nachricht Ihrerseits.

Mit freundlichen Grüßen,
Josef Roth

>>> Vollständiger Artikel zu Pfarrer Alef in der Wikipedia



Quellenverzeichnis:

Heimatblätter der Dürener Zeitung von 1928

Stadtarchiv Düren

Das Dekanat Zülpich von Paul Heusgen 1958

Das Dürener Land Bildatlas der Kreissparkasse Düren 1971

Archiv KZ Dachau

Archiv KZ Buchenwald

„Du allein der Herr“ Dr. Arens Bistum Aachen

Testament und Totenzettel von Weihbischof  Dr. Joseph Müller