Informationsblatt der Blauen Gebetsoase
in Sievernich
Der Heilige Charbel
Priester, Mönch, Einsiedler
In Sievernich sind viele Heilige erschienen, unter ihnen der Heilige Charbel.
Der Heilig Charbel wurde am 8. Mai 1828 in Beka Kafra bei Bscharre im Libanon geboren. Er starb am 24. Dezember 1898 in Annaya / Mar Mqin im Libanon.
Joseph Makhlouf war das fünfte und jüngste Kind eines armen Bauern. Mit 25 Jahren wurde er Mönch im Kloster Annaya / Mar Mqin mit dem Ordensnamen Charbel. 1859 wurde er zum Priester geweiht. Er führte ein besonders strenges Büßerleben, kniete Nacht für Nacht betend vor dem Tabernakel, auch großer Kälte trotzend. 1875 zog er mit zwei anderen Mönchen in eine Einsiedelei nahe bei seinem Kloster, arbeitete in den Weinbergen und Gärten des Klosters und widmete sich dort bis zu seinem Tode dem Gebet und der Betrachtung. Er galt als Urbild des vollkommenen Mönches und wurde schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrt. Er soll zahlreiche Kranke geheilt und sogar zwei Personen, Bulos Sam'un und das Kind Maryam Georg Hayek, wieder zum Leben erweckt und 1885 das Umland des Klosters von einer Heuschreckenplage befreite haben. Bei der heiligen Messe erlitt Charbel einen Schlaganfall, unbeweglich verbrachte er acht Tage in seiner Einsiedelei, bis er starb.
Charbels Grab wurde eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte für Christen und auch für Muslime, die ihn ebenfalls verehren, an der sich viele Wunder ereigneten. Bei den Öffnungen seines Grabes 1899 und 1950 fand man seinen Leichnam unversehrt. Derzeit wird darüber eine große Kathedrale errichtet.
Charbel ist ein Heiliger des Gebetes. Die Heilige Messe war für ihn von höchster Bedeutung. Er verstand die Heilige Messe weniger als Mahlfeier, wie sie heute nach der Messreform vor etwa 40 Jahren weltweit vor allem verstanden wird, sondern eher als Opfermesse, wie es bei der Tridentinischen Messe der Fall ist und die unser jetziger Heiliger Vater zur Zeit versucht zu „rehabilitieren“.
„… Aus einer solchen liturgischen Gesinnung heraus kannte P. Charbel Machluf keine höhere Aufgabe des Priesters, als das heilige Messopfer zu feiern. Er ließ keine Gelegenheit vorübergehen, auf diese Weise mit seinem Schöpfer in unmittelbare Berührung zu treten. Sein ganzes religiöses Leben war von dem Gedanken der heiligen Messe als des immerwährenden Kreuzesopfers Christi bestimmt. Wenn er jeden Tag seine gewohnte Elf-Uhr-Messe feierte, so bereitete er sich schon vom Erwachen an auf diesen erhabenen Augenblick vor. Die Zeit nach der Messe verbrachte er in schuldiger Danksagung dafür, dass ihm Gott an diesem Tage abermals die Huld gewährt hatte, ihn selbst in der Gestalt von Brot und Wein in den Händen zu halten. Er kniete in diesen Augenblicken am liebsten vor dem ausgesetzten Allerheiligsten oder vor dem Tabernakel. Der maronitische Messritus, den P. Charbel Machluf gebrauchte, zeichnet sich durch Einfachheit, Tiefe und Reichtum an liturgischen Texten aus, die die Seele der frühchristlichen Kirche erkennen lassen. Die Messe wird bei den Maroniten in der Sprache gefeiert, die der Heiland als Mensch auf Erden gebraucht hat: in Christi «Muttersprache». Wie heißt es doch im Gebete nach der Konsekration: «O Hostie, die sich selbst für uns opfert! O Versöhnungsopfer, das Du selbst Deinem Vater darbringst! O Lamm, das der Priester deines Opfers war! Möge unser Bitten durch Dich, o Christus, durch Deine Güte als ein Brandopfer, dargebracht von Dir, Deinem Vater erscheinen!» Oder die Worte beim Erheben von Hostie und Kelch: «O Vater der Wahrheit, hier ist Dein Sohn, ein Opfer, Dir zu gefallen! Würdige Dich, es anzunehmen! Für mich hat Er den Tod erlitten, um mich loszukaufen! Hier ist das Opfer! Empfange es aus meinen Händen und erweise Dich gnädig gegen mich und vergiss mein Vergehen in Deinen Augen! — Hier ist Sein Blut, auf Golgatha für meine Rettung vergossen. Es schreit laut auf zu Dir zu meinen Gunsten! Sieh Seine Verdienste an und nimm mein Opfer auf! So zahllos auch meine Sünden sein mögen, so überquellend ist Deine Güte! Wenn Du Dich ihrer annimmst, wird Deine Gnade so schwer wiegen wie ein unermesslich schweres Gebirge!» — Und weiter: «Betrachte die Sünden, doch zu gleicher Zeit betrachte das Brandopfer, dargebracht, sie auszutilgen. Die Opfer mögen die Sünden austilgen. Weil ich gesündigt habe, erduldete Dein vielgeliebter Sohn die Pein der Nägel und der Lanze. Seine Leiden sollen Dir genügen, Dir gefallen und mir das Leben schenken.» …“
Auszug aus dem Buch: „Der Wundermönch vom Libanon“
Die Umkehrung des Denkes
Die heutige Umkehrung des Denkens zeigt sich mitunter in einer besonders hinterlistigen Form: Die Dinge werden auf den Kopf gestellt, indem man das moralisch Gute als sozialen Konformismus hinstellt. Als Helden des Tages gelten diejenigen, die sich gegen die überlieferten Werte stellen. Dafür spricht man denen, die diese Werte achten, die Glaubwürdigkeit ab. Auf gleiche Weise haben die Pharisäer Christus vorgeworfen, Er sei des Teufels: Sie stellten das Gute als das Böse und das Böse als das Gute hin. Christus reagiert sehr heftig darauf, Er gerät in heiligen Zorn. Er verurteilt diese Haltung als die Sünde, die nicht vergeben wird, die Sünde wider den Heiligen Geist. Man darf dieses Wort nicht so verstehen, als ob diese Sünde niemals verziehen werden könnte. Jede Sünde, die man bereut, wird verziehen. Diese Sünde aber ist auf besondere Weise unverzeihlich. Sie ist die Sünde der Verkehrung, die Pervertierung. Über nichts empört sich Christus so wie über diese Sünde. Über denjenigen, der die Kinder falsch beeinflusst, sagte Er, „dem wäre besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist“. Gerade für diese Umkehrung der Werte, diese Art, das Böse als echt und das Gute als verdächtig hinzustellen, sind junge Menschen äußerst empfänglich.
Ich gebe dafür ein Beispiel. Man stellt oft die Gewissheit so dar, als wäre sie der Ausdruck eines verdächtigen Bedürfnisses nach Sicherheit, und man preist den Zweifel als das Kriterium der glaubwürdigen Existenz. Es stimmt aber nicht, dass die radikale In-Frage-Stellung an sich schon der Ausdruck der Glaubwürdigkeit des Verstandes ist: im Gegenteil, sie ist eine Form seiner Verkehrung. Die Wissenschaft stellt niemals alles in Frage. In Frage stellt sie frühere Hypothesen, um sie durch solche Hypothesen zu ersetzen, die den Tatsachen eher gerecht werden. Die Tatsachen selbst stellt sie nicht in Frage. Eine astronomische These wird in Frage gestellt, aber nicht die Gestirne. Die Theologie geht genau gleich vor. Sie strebt nach Annäherungswerten, die den Glaubenstatsachen immer genauer entsprechen. Und insofern bedeutet sie eine In-Frage-Stellung. Aber die Tatsachen des Glaubens stellt sie nie in Frage (...).
Es gibt noch eine dritte Form der Feigheit bei den Christen: nämlich die Angst vor dem Urteil der andern. Man möchte nicht den Eindruck erwecken, man sei nicht auf der Höhe der Zeit, und man hat nicht den Mut, das auszusprechen, was man im Innersten des Herzens denkt. Weil diese Zeitung oder jene Zeitschrift einen Film rühmt, findet man nicht gleich den Mut, zu sagen, dass dieser Film, menschlich gesehen, abstoßend ist und uns kein höheres Erlebnis vermittelt. Es gibt eine Feigheit der christlichen Kritiker, die mehr oder weniger aus Rücksichtnahme besteht.
Jean Kardinal Daniélou (aus: Rebellion und Kontemplation, Zürich 1969)
Hl. Teresa von Avila:
„Liebendes Zwiegespräch“
1. „Brennst in Liebe Du zu mir,
Wie ich brenne, Herr, zu Dir?
All mein Sinnen, sag' wo's ruht,
Und das Deine, höchstes Gut?
2. Was begehrst Du, Herr, von mir?
Herr, zu schaun Dein Angesicht.
Was macht einzig Kummer Dir?
Dass ich Dich verlier, mein Licht!
3. Gib mir Liebe, die Dich minnt,
Bis sie Dich für stets gewinnt,
Dass ich bau ein Nest ganz warm,
Drin ich ruhe sonder Harm.
4. Freundin, Gott in Deinem Herzen,
Welcher Mangel kann dich schmerzen?
Meine Liebe, Herr, zu mehren,
Das ist einzig mein Begehren.
Darum will ich stets und treu
Mich zur Liebe kehren neu.“
Die hl. Theresia von Avila sagt: „Die einzige Absicht dessen, der sich dem Gebet hingibt, muss die sein, mutig daran zu arbeiten, seinen Willen dem Willen Gottes gleichförmig zu machen. Seien wir überzeugt, dass darin die höchste Vollkommenheit besteht, die man im geistlichen Leben erreichen kann. Wer sich in dieser Übung mehr hervortut, wird von Gott größere Gunsterweise empfangen und wird in seinem inneren Leben schneller vorwärts kommen.“
„Solange man noch in diesem Leben ist“, sagte die hl. Theresia, „besteht der geistliche Nutzen nicht darin, Gott zu genießen, sondern mehr darin, Seinen Willen zu tun.“ Und sie sagt weiter: „Und übrigens besteht die Liebe zu Gott nicht in zärtlichen Gefühlen, sondern darin, mit der Kraft der Seele und in Demut Ihm zu dienen.“ Und weiter: „Durch die Trockenheiten und die Versuchungen prüft Gott Seine Freunde.“
Der Kampf zwischen Licht und Finsternis
Wir durchleben jetzt eine der schwersten Phasen der Menschheit. Kenner der Geschichte sprechen von einem beispiellosen geistigen und gesellschaftlichen Umbruch, wie es ihn bisher noch nie gegeben hat. Noch nie war der Kampf zwischen Licht und Finsternis so entscheidend. Noch nie trat das Böse so offen auf wie heute. Kein Mensch hat in dieser Stunde, in der das Gute mit dem Bösen einen gigantischen Kampf führt, das Recht, mittelmäßig zu sein. Papst Pius XII.
Diesen Kampf erleben wir auch und gerade heute in unserer Zeit. Selbst die Kirche bleibt davor nicht verschont. Die Botschaft vom 7.10.2002 in Sievernich spricht von einem Gewaltigen Umbruch, der uns noch bevorsteht: „Ich rufe auf! Meine Kinder, ich rufe euch zu Gebet, Opfer und Buße. Die weltlichen Menschen werden meinen Ruf nicht verstehen. Doch mein Wirken in dieser Kirche, so will es mein Sohn, wird ihnen zeigen, dass der Vater im Himmel alles will, was ich euch sage, dass es Sein Plan ist, dass ich zu euch komme vor diesem gewaltigen Umbruch.
Geht zu meinem Sohn, glaubt an meinen geliebten göttlichen Sohn. Meine Priester werden die Erde retten! Hört meine Worte: Meine Priester und die Meinen werden die Erde und die Menschen retten! Fasst Mut! Ich bin bei euch, auch wenn ihr mich nicht seht. Kehrt um, Kinder, kehrt um. Mit mir werdet ihr alles ertragen. Ohne mich werdet ihr klagen.
Mein Kind, ich bin dein Trost. Ich liebe dich. Komm zu mir, ich bin deine Mutter. Kinder, ich bin an diesem Ort. Kommt zu mir!
Du, meine kleine Gebetsperle, wirst geprüft. Alles geschieht jedoch so, wie mein Sohn es will. Dir soll genügen, dass ich bei dir bin.
Meine Kinder, ich trockne eure Tränen. Bleibt der katholischen Kirche treu. Was auch geschieht, wie sie auch geprüft werden mag, bleibt ihr treu. Dies ist der Weg der Wahrheit. Urteilt nicht über sie. Mein göttlicher geliebter Sohn spricht: ‚Siehe, Ich mache alles neu!’
Meinen Segen schenke ich dir. Ich freue mich, dass ihr zu mir gekommen seid. Die Beter, die von Herzen beten, sind mir eine reine Freude. Ich liebe sie! Sie sind mir Trost und trocknen meine Tränen.“
Die nächsten Gebetstreffen in Sievernich:
Montag, 5. Mai und 2. Juni 2007
Brannte uns nicht das Herz ...
Freudig beendeten wir unser vergangenes Gebetstreffen im April; denn wir konnten nach langer Zeit der Dürre ein wunderbares Geschenk mit nach Hause nehmen. Unsere Seelen und unser Herz wurden von Gottes Wort getränkt, lebendiges Wasser, das vom Himmel auf uns gefallen war. Welche Freude, wieder einmal eine gute Predigt zu hören und erfahren zu dürfen, dass diese Worte in den Herzen der Menschen geblieben sind. So fällt es dem einen oder anderen Zuhörer doch leichter, diese Worte im Alltag umzusetzen.
Gottes Wort den Menschen nahe zu bringen ist nicht erlernbar und kann auch nicht erzwungen werden. Es ist und bleibt eine wunderbare Gabe Gottes an diejenigen, denen „es der Herr im Schlaf gibt“. Die verborgenen Opfer, die ortsfremde Priester in Sievernich bringen und erdulden, erfahren wir Beter oft nicht. Wie schön, dass der Heilige Geist weht, wo Er will!
Wir danken herzlich dem Ortsordinarius für die großzügige Weitergabe seines Predigtrechtes!
Haben Sie in die von Freude erhellten Gesichter der Kirchenbesucher geschaut? Ich wünsche mir, dass diese Freude in Ihrem Gesicht und in Ihrem Herzen erstrahlt, ein jedes Mal, wenn Sie Sievernich besucht haben.
Mutter Teresa von Kalkutta, welche der Ortsordinarius schon als besondere, ihn tief beeindruckende Persönlichkeit erwähnt hatte, sagte: „Lasse nie zu, dass du jemanden begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist!“ Welch wunderbares Leben, liebe Beter, hat uns Mutter Teresa vorgelebt!
„Einige Pharisäer, die unter der Volksmenge waren, sprachen zu ihm: Meister, verweise es deinen Jüngern! Er entgegnete ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine rufen (oder schreien).“ Lukas 39, 14-18
„Mit der hl. Therese von Lisieux Christus begegnen“.
Ich werde meinen Himmel damit zubringen,
bis zum Ende der Welt auf der Erde Gutes zu tun.“
Therese von Lisieux. (1873-1897)
Besuch der Reliquien der Hl. Theresia von Lisieux
Karmelitinnenkloster, Düren, Kölner Landstr.
Donnerstag, 08. Mai 2008, 11h: Aufnahme des Schreins der hl. Therese von Lisieux, 14:30h: Kindergärten besuchen den Schrein, 16:30h feierliche Vesper, 19h: Festmesse mit Bischof Dr. Mussinghoff, 21h: Nachtgebet gefolgt von der Aussetzung der Monstranz mit sakramentalem Segen. Ab 22h: nach der Lesehore steht die Klosterkirche für alle Gläubigen bis zum Morgen zum Gebet und zur Andacht offen.
Aachen, St. Foillan (neben Dom)
Fr 09.05.; 08.00 Uhr – Sa 10.05.; 9.00 Uhr